top of page
  • matthessierk

Von der Wiederentdeckung der Langsamkeit beim Winterbaden in Schweden

Heute ist ein richtig guter Tag. Gestern abend noch ziemlich energielos. Auch das Aufstehen heute fiel mir etwas schwer. Ich konnte durch die Dachluke schon erkennen, dass es bewölkt war. Nicht sehr motivierend. Dann aber der Entschluss ein schnelles Bad im Meer zu nehmen. Ich gebe zu, der Entscheidungsprozess hat eine Weile gedauert. Bin dann aber doch entschieden aufgestanden und konnte feststellen, dass ein kleiner Streifen Himmel am Horizont nicht bewölkt und von der aufgehenden Sonne leuchtend Orange eingefärbt war. Noch während des Aufstehens dachte ich an die ToDos des Tages. Hat mir ein ungutes Gefühl gegeben. Ein bisschen als würde mich etwas treiben.


Hab dann meine Tasche gepackt und bin mit meiner dicksten Jacke zu dem kleinen Fleck Strand zwischen den Felsen südlich des Hafens gelaufen. Auf dem Weg die Hafenmeisterin - hamnkapten wie man hier sagt - getroffen. Am Strand angekommen, schnell ausgezogen und ins Wasser gegangen. Die Füße waren gefühlt schon fast abgefroren, als es endlich tief genug war, um mit dem Oberkörper unter Wasser zu gehen. Hui, kalt. Aber ich wusste, es würde sich lohnen.





Beim Anziehen habe ich dann irgendwie die Langsamkeit wiederentdeckt. Warum treibe ich mich denn so? Kein Grund. Ich hab alles etwas langsamer und bewusster gemacht. Die eiskalten Hände und Füße gespürt, während ich in meinen Badebirkis zurücklief. Unter der Dusche dann lauthals gesungen. Bin eh der einzige, der die Waschräume momentan nutzt. Danach habe ich mir dann Zeit für ein ausgiebiges Frühstück genommen und entschieden, dass ich mich nicht selbst treiben möchte und muss.


Und dann fing es auch noch an zu schneien. Und zwar ordentlich! Wie schön! Bin dann mit dem Fahrrad zum Supermarkt gefahren. Grad rechtzeitig fiel mir noch ein, dass ich die Zeit prüfen muss. Die ohnehin kurze Öffnungszeit ist noch von einer anderthalbstündigen Pause unterbrochen, in der David, der Betreiber die zu verkaufende Ware vom Fähranleger und Inselbetrieben abholt. Aber ich stellte fest, es würde passen. Am Ende noch Ida gefragt: Sälja ni humus? Langsam kann ich etwas schwedisch. Glaube das war richtig. Humus war allerdings ausverkauft.


19 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Commentaires


bottom of page